Die Sanierung der fast hundert Jahre alten Orgel in der kleinen Harpertshäuser Dorfkirche ist am Dienstag dieser Woche gut gestartet. Annähernd ein Dutzend Helfer standen bereit, um unter Anleitung von Orgelbaumeister Markus Graser die Orgelpfeifen auszubauen und zu lagern. Schneller als der Zeitplan vorsah, nämlich binnen 48 Stunden waren die 300 Pfeifen gereinigt. Nun ist die sachkundige Arbeit des Orgelbaumeisters sowie seines Mitarbeiters Thomas Karg gefragt. Sie überholen sämtliche Groß- und Kleinteile der Orgel, die zum großen Teil sich im Inneren der Orgel befinden. Bereits ausgetauscht wurde der Gebläsemotor, der dem Blasebalg die nötige Luft, der Orgelbau spricht von „Wind“, zuführt. Der Motor stellt ein Spezialanfertigung dar, daher er nur einen sehr geringen Luftdruck aufbauen darf. Fraglich, da das Geld dazu noch fehlt, ist, ob die von vorne sichtbaren, sogenannten Prospektpfeifen auch farblich überarbeitet werden. „Es wäre schon schön,“ meint Kirchenvorsteher Philipp Funck, „wenn die Orgel nicht nur hörbar, sondern auch sichtbar in neuem Glanz erstrahlen würde.“ | |
Das Wichtigste in Kürze Kosten der Sanierung: 20.000 € |
Die Kosten der Orgelsanierung sind auf 20.000 € veranschlagt. Dreiviertel der Summe hat die kleine, 300 Mitglieder starke Gemeinde von Harpertshausen bereits durch Spenden und Erlösen aus
Aktivitäten aufgebracht. „Ich bin sehr dankbar für das Engagement der Harpertshäuser und insbesondere ihres Kirchenvorstandes. Es gab viele kleine und große Spenden. Über die kreativen Ideen des
Kirchenvorstandes und die engagierte Umsetzung kann ich nur staunen: Weinabend, Kirchfest, Sonntagskaffee wurden auf die Beine gestellt.“ ist Pfarrer Ulrich Möbus stolz auf seine Mitstreiter. Die ganze Orgelsanierung ist auf vier bis fünf Wochen angelegt. Spenden sind der Maßnahme weiterhin willkommen und können auf das Konto der Kollektenkasse Harpertshausen (Kt.nr. 6 80 40 20 bei der VVB, BLZ 505 613 15, Stichwort: Orgel). Gerne stellt das Pfarramt eine Spendenbescheinigung aus, wenn die Adresse auf dem Überweisungsträger genannt ist. |
Auch die „Muttergemeinde“ in Altheim engagiert sich für die Harpertshäuser Orgel und veranstaltet ein Benefizkonzert zugunsten der Orgel: Am 3. Dezember ist der bekannte Regionalkantor Thomas Gabriel und seinem Ensemble Capella Gabriella in Altheim zu Gast, um Spende für die Harpertshäuser Orgel einzuspielen. | Die Harpertshäuser Orgel wurde 1908 von der Ludwigsburger Orgelbaufirma Walker geplant und gebaut. Anders als die aus Zink gefertigten, sichtbaren Prospektpfeifen sind die meisten Pfeifen aus Holz hergestellt. Dabei ist die längste Pfeife fast 4 m lang und die kürzeste 15 cm. Die Orgel verfügt über ein Manual und ein Pedal sowie über sechs Register. Darüber werden bis zu 300 Pfeifen angesteuert. Die Funktionsweise der Orgel ist außergewöhnlich; sie ist eine sogenannte pneumatische Orgel. In einer solchen Orgel werden die Ventile der einzelnen Orgelpfeifen nicht wie üblich über eine Stange geöffnet, sondern über einen Kanal durch sanften Luftdruck. |
Für nähere Informationen stehen jedes Kirchenvorstandsmitglied sowie Pfr. Ulrich Möbus unter Tel. 06071/4969 101 gerne zur Verfügung. |
Kirchstraße 18
64839 Münster-Altheim
Rufen Sie einfach an unter
06071 / 4969100